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Wettbewerbschancen der deutschen Containerseehäfen

15.04.2020
Aktuelles Logistikportal Niedersachsen e.V.

In einer umfassenden neuen Studie hat Prof. Frank Ordemann, Leiter des Instituts für Logistikmanagement an der Ostfalia HaW in Salzgitter, die Wettbewerbschancen der deutschen Containerseehäfen in der Hamburg-Antwerpen-Range verglichen. Die Analyse erfolgt transportkettenorientiert aus der Sicht der Verlader, der Reedereien und der Häfen.

Das Ergebnis: Die Westhäfen können ihre Vorteile immer besser ausspielen. Das gilt vor allem für den Wettbewerb auf der Relation zwischen Asien und Nordeuropa. Verlader, die ihre Container über die Westhäfen empfangen oder versenden, haben zunehmend Kosten- und Zeitvorteile. Bis zu sechs Tage beträgt die zeitliche Differenz zugunsten der Westhäfen.

An dieser Situation werden Flussvertiefungen, wie sie derzeit für die Elbe erfolgen und für die Außenweser geplant sind, strukturell nichts ändern. Auch danach wird es nicht möglich sein, die größten Containerschiffe voll beladen in Hamburg oder Bremerhaven zu empfangen oder abfahren zu lassen. Sie werden dann immer zuerst einen Westhafen oder einen britischen Hafen anlaufen müssen, um die Schiffe soweit zu leichtern, dass sie die beiden genannten deutschen Häfen erreichen können. Ebenso werden sie diese Häfen ein zweites Mal anlaufen müssen, um wieder voll beladen Richtung Asien abfahren zu können. Das ist immer mit Transitzeitnachteilen für Waren verbunden, die über die deutschen Seehäfen umgeschlagen werden.

Weiterhin ausschließlich im wettbewerblichen Alleingang sind die beiden größten deutschen Containerseehäfen auf dem besten Weg in die zweite Liga der Häfen in der Hamburg-Antwerpen-Range abzusteigen. Sie werden dann zu bloßen Ergänzungshäfen der Westhäfen degradiert sein.

Der Ausweg: Eine Kooperation mit dem JadeWeserPort, die in der Studie skizziert ist.

www.ostfalia.de/cms/de/ilm/.content/documents/Ordemann-ILM-Kooperation-der-deutschen-Containerseehaefen-2020.pdf